Hallo
Salamander,
jede Lebenserfahrung ist auch ein Denkanstoß auf
dem Weg zur Vervollkommnung. Also hat der Virus sicherlich auch einen
Lerneffekt, den man ausnutzen kann.
Platz 1: Mut ist nicht jedem gegeben
Ich will nicht behaupten, dass alle Verordnungen
sinnlos oder falsch waren. Aber ich sage auch nicht, dass alle richtig
und weise waren. Man muss Mut zeigen, um trotzdem in Diskussionen und im
tatsächlichen Leben darauf zurückzukommen, was einem wichtig ist:
Menschen, die man mag, zu „berühren“ – und das meine ich hier nicht nur
körperlich, sondern durch Postkarten, Geschenke, Anrufe oder einfach
einen Besuch. Und Ausgangsbeschränkungen und Reisekontrollen führen
nicht automatisch dazu, dass wir uns im III. Reich befinden – auch wenn
manche gerne auf angebliche Parallelen hinweisen. Wenn das
selbstbestimmte Leben bei höherem Risiko für Freidenker möglich war –
warum schaffen wir das nicht?
Platz 2: Wir müssen unsere eigene
Geschichte erzählen
Wenn der Virus nur im Kontext chinesischer
Labors, Implantaten von Bill Gates und der geplanten Weltherrschaft von
Kinder-Erbanlagen trinkenden Wesen diskutiert wird, dann ist die Magie
raus.
Wir müssen daher die Geschichte so erzählen, wie
sie im Kontext erzählt werden sollte. Wir werden alle sterben. Es gab
immer Zeiten, in denen viele Menschen starben (und ja, man kann immer
auf die Grippe nach dem Ersten Weltkrieg, vor ziemlich genau hundert
Jahren, hinweisen). Aber wir haben Antworten auf Sinnfragen – Wer sind
wir? Woher kommen wir? Wohin gehen wir?
Platz 3: Wir geben keinen Fußbreit Boden
zurück
Nur weil die Kirchen darauf verzichten,
Gottesdienste abzuhalten, nur weil abendliche Messen wegen
Ausgangssperren ausfallen, heißt das noch lange nicht, dass auch wir
aufgeben müssen. Der Schutz von religiösen Veranstaltungen in den
entsprechenden Verordnungen ist relativ gut – wir müssen nur die Chuzpe
haben, immer wieder darauf hinzuweisen, dass wir auch eine Religion
sind.
Und dann müssen wir unsere Angebote
aufrechterhalten. Im Wald feiern, mit genügend Abstand und ohne ein
kreisendes Horn. Gemeinsam opfern, aber nicht gleichzeitig. Und wir
müssen unsere Erfolge immer kommunizieren – wozu haben wir die „sozialen
Medien“, wenn wir nicht hier zeigen, dass wir da sind, dass das Licht in
unseren Fenstern wirklich etwas bedeutet und nicht nur hohle Phrase ist.
Ganz ehrlich: Ich habe im Moment tiefste
Bewunderung für jene christlichen Pfarrer und Priester, die trotz der
allgemeinen Stimmung Gottesdienste abhalten. Es sind aber für eine
angeblich bis in das Mark hinein christlich geprägte Gesellschaft viel
zu wenige. Auch das ist eine Erkenntnis.
Damit lasse ich dich jetzt hoffentlich
nachdenklich zurück.
Dein Homo Magi
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