Homo Magi Ohne Titel 31.01.2021 |
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Hallo Salamander,
da legt mein alter Kumpel Isegrim einfach so ein weiteres Buch vor: „Ydalir
– Runenmagie (Liber Paganus)“[1].
Runenmagie ist nicht mein Ding, aber das Buch hat mir trotzdem verdammt
gefallen. Woran das liegt? An der Sprache, die meiner nahe ist, ohne
meine zu sein. Und am Inhalt, der so schön distanziert-ironisch mit
denen zu kommunizieren versucht, die bei der Magie nur schnelle Erfolge,
Geldzauber und Feuerbälle suchen.
Ein Beispiel gefällig?
Wenn Du Dich durch die für Dich kreuzlangweiligen Dinge der Magie
durchgräbst, also nicht nur die für Dich spaßigen Dinge tust, wirst Du
ein Zauberer.
Anderfalls [sic] – NICHT.[2]
Oder:
Die Tarnjacke mit dunkler Hose ist die Robe des heidnischen Magiers.[3]
Ich bin kein Fachmann für Runen. Trotzdem habe ich das Werk mit Genuss
durchgelesen. Angenehm für Menschen wie mich ist, dass in den „Vorreden“
klar geklärt wird, wie Magie verstanden wird und welche Begriffe benutzt
werden. Das macht es mir einfacher, mich auf den Rest einzulassen. Und
ich sage mal ehrlich: Ich habe das mit Gewinn getan.
Einziges Ärgernis: Das Lektorat hätte dringend einen weiteren Durchlauf
verdient. Zu viele Schreib- und Satzfehler, dazu ab und an ein
sinnentstellender Fehler. Ein Beispiel:
Wikinger drehten kurz vor der Heimkunft die Drachensteven ihrer Boote
nach ihnen, um die Landwichte nicht zu erzürnen oder zu erschrecken.[4]
Gemeint ist wahrscheinlich:
Wikinger drehten kurz vor der Heimkunft die Drachensteven ihrer Boote
nach innen, um die Landwichte nicht zu erzürnen oder zu
erschrecken.
Ein wichtiger Buchstabe.
Aber das ist alles viel besser als die Optik der Bücher, die man noch
vor 20 Jahren vorgelegt bekam – und die hatten nicht die Hälfte des
Inhalts zu bieten wie dieses Buch.
[1] Isegrim „Ydalir“,
Kalletal, 2020; 230 Seiten
[2] S. 54; Hervorhebung im
Original
[3] S. 105
[4] S. 99
Dein Homo Magi
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