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Hallo
Salamander,
nach zwei Jahren Pandemie fällt es uns schwierig, wieder unbeschwert
damit umzugehen, dass wir in Gruppen zusammenstehen. Am Wochenende war
Flohmarkt, und mir fiel schon wieder auf, wie schwierig es für Menschen
ist, wieder Nähe zuzulassen. Eigentlich Nähe und Menge, wenn ich schon
dabei bin, das zu untersuchen. Beides fällt schwer.
Magisch ist das die Hölle für manche Magier, weil es dazu führt, dass
jene Arten von Magie, bei der man auf die „Emanationen“ von vielen
Leuten zurückgreifen muss, fast unmöglich werden. Oder anders herum: Die
Psychovampire können nicht mehr 50 Leute in der Menge ein wenig
„absaugen“, sondern ihr Radius umfasst nur 1 oder 2 „Opfer“. Das kann
man nachher sehen, wie Risse im Gestein oder Farbkleckser auf einer
weißen Tafel.
Und sie wissen, dass wir sie sehen können. Ein Beispiel: Im ganzen Dorf
gibt es nur blutarme Kinder und oben, in der verfallenen Burg wird
nachts ein Mann mit weißer Haut gesehen, der sich angeblich ab und an in
eine Fledermaus verwandelt. Die Männer mit Fackeln und Mistgabeln
brauchen nicht lange, um den Zusammenhang herzustellen, hier ist Leugnen
sinnlos, der Vampir ist des Todes. Wenn dasselbe in einer Stadt mit
100.000 Einwohnern passiert, dann verteilen sich nicht nur die Opfer
besser, sondern der Vampir ist schwerer sichtbar.
Die Pandemie sorgte dafür, dass der Vampir nicht mehr so weit raus kann
oder einen geringeren Radius hat. Man wird jetzt einwenden, dass der
Vampir ja fliegen kann und so weiter. Aber wenn die Opfer nicht mobil
sind und der Vampir einen begrenzten Radius hat, dann wird man
irgendwann einen Effekt merken, der beobachtbar ist.
Das klingt jetzt doof, wenn man für Magie überhaupt nichts übrig hat.
Selbst für Magier klingt es doof, vermute ich. Damit muss ich leben,
aber das hier ist ja auch kein Versuch, Massenzuneigung zu gewinnen.
Aber die Zahl der Magier, die so tun, als würden sie aus sich selbst
schöpfen, die aber in Wirklichkeit ihre Umwelt „auszutzeln“ ist höher,
als man erwarten sollte. Fast alle (schlechten) Magier haben einen
Notfallmodus – verlieren sie zu viel Energie, bestehlen sie kommentarlos
ihre Umwelt, ohne dabei ein Schuldgefühl zu entwickeln.
Sie sind jetzt sichtbarer. Und gierig, weil sie verlernt haben, sich
zurückhalten zu müssen. Ich bin gespannt auf die nächsten Treffen mit
vielen esoterisch/heidnisch geprägten Menschen. Werden sie die
verzweifelten Magier mit niedrigem Batteriestand erkennen? Und was wird
passieren?
Ich bleibe dran.
Dein Homo Magi
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Kolumnen



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