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Magi - Teambeitrag While My Guitar Gently Weeps In Memoriam George Harrison (1943-2001) |
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Am Freitagmittag warf ich standardmäßig einen Blick auf die neuesten Nachrichten in Yahoo. Ich erwartete, das übliche zu sehen. Plötzlich stach mir eine neue Nachricht ins Auge: George Harrison war gestorben. Für all die Ignoranten, die George Harrison nicht kennen sollten, hier eine Kurzbiographie: George Harrison wurde am 25.Febuar 1943 in Liverpool geboren. Mitte der Fünfziger Jahre machte er die Bekanntschaft von Paul McCartney, der wie er das Liverpool Institute besuchte (wenn auch eine Klasse höher). Paul machte ihn mit seiner damaligen Band "The Quarrymen" bekannt, in der auch schon John Lennon mitspielte. George sprang ein paarmal für den Gitarristen ein und wurde nach und nach zum regulären Bandmitglied, wobei die Band inzwischen in "Johnny and the Moondogs" umgetauft worden war. Aus jener Band gingen die Beatles hervor. Anfangs stand George Harrison, was
das Songwriting betraf, ein wenig im Schatten von John und Paul. Seine
erste Eigenkomposition, die den Weg auf eine Beatles-Platte fand, war
"Don't Bother Me". 1965 traf er in London Ravi Shankar, der ihm das Sitar-Spielen beibrachte und außerdem in die östliche Mystik einführte. Beides hatte Auswirkungen auf Georges Musik; der Song "Love You To" wurde zum ersten Popsong der Musikgeschichte, in dem eine Sitar verwendet wird. Von da an wurden Georges Texte deutlich mystischer und tiefsinniger. Nach dem Split der Beatles im Jahre 1970 machte George mit dem Dreifach-Album "All things must pass" von sich reden, dessen Song "My Sweet Lord" die religiöse Einstellung des Musikers zum Ausdruck brachte. Leider war die Melodie des Songs von "He's so fine" von den Chiffons abgekupfert, was Harrison einen (verlorenen) Prozeß einbrachte. Ein Jahr darauf, 1971, organisierte George das erste große Benefiz-Festival: "The Concert for Bangla Desh", Vorläufer von "Live Aid"-Festival, das 1985 von Bob Geldof initiiert worden war (und bei dem sich Bob Geldof nach eigenen Angaben viele Ratschläge von George Harrison holte). Das Konzert war ein großer Erfolg; der zugehörige Live-Mitschnitt zeigt u.a. George Harrison zusammen mit Bob Dylan und anderen Musiker-Legenden. In den Achtziger Jahren zog sich George Harrison mehr und mehr als Musiker zurück und setzte seine Einnahmen aus den Beatles-Songs u.a. für die Förderung von Filmprojekten ein. Ohne sein Geld wären Filme wie "Life of Brian", "Time Bandits" und "Water" wohl nie entstanden. In "Water" hatte er außerdem einen Kurzauftritt. 1987 erschien George Harrisons erfolgreichstes Solo-Album "Cloud Nine" mit dem Hit "Got My Mind Set On You". Ein Jahr später wirkte George Harrison zusammen mit Bob Dylan, Jeff Lynne (ELO), Roy Orbison and Tom Petty an dem Spaß-Projekt "Traveling Wilburys" mit, dessen erste Platte zunächst "anonym" in die Läden kam, allerdings konnte die Anonymität nicht lange aufrechterhalten werden. Die beiden CDs der Traveling Wilburys stellen vermutlich das beste dar, das George Harrison in den letzten Jahren geleistet hat. Nach den Traveling Wilburys wurde es still um George Harrison. Dies war u.a. bedingt durch eine Kehlkopfkrebserkrankung, die 1997 bei ihm diagnostiziert worden war. Vermutlich war sie durch Georges extremen Zigarettenkonsum mit verursacht worden. Als zusätzliche psychische Belastung kam hinzu, daß George 1999 von einem Einbrecher niedergestochen worden war. Am 30. November 2001 erlag George Harrison einem Lungenkrebsleiden. Soweit die Biographie. Über die musikhistorische Bedeutung, die George Harrison (alleine schon durch seine Mitgliedschaft bei den Beatles) erlangt hat, muß ich mich an dieser Stelle wohl nicht mehr extra auslassen. George Harrison hat mir persönlich einiges bedeutet. Im Alter von 16-18 Jahren war ich großer Beatles-Fan und hörte vor allem "While My Guitar Gently Weeps" sehr gerne. Das Lied mag ich heute noch. Außerdem hat George Harrison den Film "Life of Brian" mit finanziert, meiner Ansicht nach einer der besten Filme, die je gedreht worden sind. Durch diese und andere Werke hat George Harrison mir einiges gegeben, und ich bedaure sehr, daß er tot ist. Volkmar Kuhnle 2.12.2001
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