Die letzten Tage und Wochen waren schwierig gewesen.
Seitdem die Schmosmograten die Hyperimpeschranz der Erde verändert hatten,
war das Leben einfach ein anderes.
Früher hatte er sich einfach in sein Auto gesetzt und
war zu einem Fall gefahren. Jetzt war die Polizei genauso wie die anderen
Privatdetektive darauf angewiesen, durch New York zu laufen. Er hasste
das.
Banküberfälle waren einfach nicht beeindruckend, wenn
statt einem gepanzerten Auto ein Fahrrad zur Flucht benutzt wurde. Und die
Nachforschungen wurden immer schwieriger, weil die ganzen Strecken zu Fuß
zu bewältigen waren. Während er früher Termine der Reihe nach abfertigen
konnte, war er heute schon zufrieden, wenn er jeweils Vormittags und
Nachmittags einen einzigen Zeugen beragen konnte.
Die 42. wollte kein Ende nehmen. Während er die
Horden von Fußgängern betrachtete, die versuchten, ihr Leben zu Fuß auf
die Reihe zu bekommen, wanderten seine Gedanken. „Wie geht es meiner
Schwester in Chikago? Würde ich sie jemals wiedersehen?“ Früher war die
Entfernung zu vernachlässigen gewesen; selbst wenn keiner der seltenen
Linienflüge ging, so konnte man sich in den Zug setzen oder einfach mit
dem Auto die paar Stunden fahren.
Das war heute unmöglich. Der Staat versuchte zwar,
mit Hilfe von neumodischen Ideen wie „elektrischen Straßenbahnen“ oder gar
„elektrifizierten Zügen“ dagegen zu lenken, aber die Chancen, dass hier
bald eine Besserung eintreten würde, waren gering.
Zum Glück hatten auch die Gegner der Erde wenig
Chancen, ohne die technischen Möglichkeiten der Nach-Hyperimpeschranz
Erfolge zu erzielen. Erst vorgestern war er drei Akonen nachgelaufen, die
auf Tretrollern einem Überfall entkommen wollten.
Er zog seinen Knautschhut tiefer in die Stirn. Was
wohl seine Eltern machen würden? Er war seit Tagen ohne Nachricht aus
Detroit – wie alle anderen Menschen auch.
Vor ihm tauchte wieder eine aufgebrochene und
notdürftig vernagelte Fassade auf. Die Versorgungsengpässe hatten in den
ersten Tagen zu Plünderungen geführt. Inzwischen hatte die Polizei sich
zum Glück umorganisiert. Dadurch, dass die meisten Polizisten eine Woche
Dienst am Stück hatten und in der Polizeistation übernachteten, war die
Anreise für viele Polizisten überhaupt erst möglich geworden.
Über die Veränderungen bei Radio und Telefon wollte
er erst gar nicht nachdenken. Das Telefon war zu einer Mischung aus
Nachhall und Echo verkommen, das Radio hörte sich an, als würde man Druuf’schen
Hits zuhören. Die Zeitungen erschienen inzwischen wieder, aber ihre
Neuheiten waren endlos verspätet. Inzwischen gab es wenigstens eine
Reiterstafette aus Washington, so dass politische Neuheiten relativ zügig
durchkamen.
Es war ein weiterer mieser Tag in New York City – und
es würden weitere miese Tage kommen, bis die Hyperimpeschranz aufhörte.
Oder vielleicht kamen sie ja wirklich irgendwann – diese elektrischen
Straßenbahnen!
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