Eines muss man sagen: Der Band bietet eine fetzige
Handlung, die mich komplett gefesselt hat. Überraschend gut waren die
Kampfszenen, die weder peinlich noch aufgesetzt wirkten.
Bostich wird fast zum Sympathieträger, die Terraner
planen den Bau einer Transmitterstrecke (was mich fast ein wenig zu sehr
an „Babylon 5“ erinnert), die Datenseiten sind gut gemacht (und stimmig),
der beiliegende, farbige PERRY RHODAN-Kalender für das Jahr 2006 ist gut
...
Was kann ich noch bieten? Die Gucky-Illu auf S. 57
gehört mit zu dem besten, was ich in den letzten Jahren an
Innenillustrationen gesehen habe, und das ganze könnte ein rundum
gelungenes Heft sein.
Könnte. Wenn es nicht zwei (mehr oder weniger kleine)
Wermutstropfen gäbe.
1. Mikro-Bestien
Dankenswerterweise verzichtet Robert Feldhoff bei dem
Mikro-Bestien vs. Siganesen-Kampf auf Hinweise auf „Mikro-Terraner“ in
Zusammenhang mit den Siganesen. Aber das ist es doch, was uns hier geboten
wird. Kleinwüchsige Haluter kämpfen gegen kleinwüchsige Menschen und am
Ende fliegen beide Seiten in einem kleinen Raumschiff davon, um weiterhin
eine große Gefahr für die Milchstraße zu beleuchten.
Was kommt als nächstes von den Angreifern?
Mikro-Blues? Mikro-Mikro-Swoon? Mikro-Maahks (die sind sowieso schon zu
allem mutiert, was man sich nur vorstellen kann)? Und was ist mit
Makro-Oxtornern und Makro-Ferronen? Brrr, mit läuft es eiskalt den Rücken
runter.
Mikro-Bestien ... Da denke ich doch irgendwie an Meat
Loaf, das ist eine Mikro-Bestie!
2. Verletzungen
Da verliert Rhodans Sohn (na ja, der echte Sohn,
nicht dieser in vitro – ex baucho-Zuchtling mit arkonidischem Blut) einen
Fuß – und der wird einfach nachgezüchtet; keine Szenen mit einem
fürsorgenden Vater, keine Szenen, wo sich Roi Danton verletzt durch das
Gebäude schleppt (das bleibt Rhodan & Bostich überlassen, die als
Einsatzteam sehr clever vorgehen, wie man ehrlich zugeben muss – die
beiden wären gute USO-Agenten geworden, besser als der Affe mit den
künstlichen Augen!). Hier hätte man mehr draus machen können, Herr
Feldhoff!
Trotz der zwei Wermutstropfen bleibt ein schöner
Band, den ich gerne gelesen habe. Es waren zum Glück Mikro-Wermutstropfen,
die mir den Trunk verübelt haben.
Achja: Weil es ein Jubiläumsband war, habe ich
Kontakt und Leserkontaktseite komplett gelesen. Hätte ich mir sparen
können. Hier war das einzige Highlight ausgerechnet Heinz Wipperfürth.
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