PR-Kolumne Rollenspiele 25.02.2004 |
||||
Bald
soll es erscheinen: Das neue, sensationelle, besser-als-alles-vorher,
supergeile PERRY RHODAN-Rollenspiel. Dank einer Indiskretion aus dem
Verlag konnte ich ein Vorabexemplar durcharbeiten und erste Geheimnisse
aus dem Regelwerk verraten. Lange
habe ich überlegt, welche Teile eines neuen Rollenspieles die Leser der
Homepage am meisten ansprechen könnten. Natürlich ist der Hintergrund
des Rollenspieles (samt den Kapiteln über die düstere Herrscherin der
Elak’Vortnan und die hyperaktiven Sekretabsonderungen der dackelförmigen
Heppa der alten, arkonidischen Siedlungswelt Cres’trantha’olek IV »arkonidisch
für: Hund wackelt mit Schwanz«) schon jedem bekannt, der treu die
Heftromane, die Taschenbücher und die üblichen Magazine gelesen hat.
Mit diesen Infos kann man also keinen Hund mehr hinter dem Ofen
hervorlocken. Aber
das Kampfsystem ist durch seine Basierung auf den guten, alten »Midgard«-Regeln
eine Neuerung, die den wenigsten Lesern bekannt sein dürfte. Daher habe
ich mir dieses Kapitel (genauer die Unterkapitel 3.1.3 »Nahkampf ohne
Waffen« und 14.7.3-b »Trefferzonen-Ermittlung bei Fernkampf mit
primitiven Waffen«) vorgenommen. Gestern
hatten wir im Rahmen meiner wöchentlichen Spielerrunde die Möglichkeit,
die Regeln zu testen. Wir entschieden uns für Szenario XXIV-k, den öffentlichen
Zirkuskampf auf Uhus-tick Kle-ba. Vorher hatten wir uns die nötigen
Utensilien (dreihundertzwei sechsseitige Würfel, einen Putzeimer,
Schreibzeug, einen Würfelbecher, Zinnminiaturen und diverse Kopien aus
dem Grundregelwerk) besorgt. Dann arbeiteten wir der Reihe nach die
Charaktere aus. Erik
spielte einen Kolonialterraner von Plophos. Leider blieb sein Würfel
beim Auswürfeln der PSI-Talente nicht in der Luft hängen, daher wurde
er kein Mutant. Er trainierte Faustkampf bis zum höchsten Niveau,
konnte drei terranische und eine arkonidische waffenlose Tötungstechnik
komplett und war in der Lage, durch Konzentration seinen Schmerz zu
unterdrücken. Torben
arbeitete für sich samt Hintergrund eine Zoltanerin aus, die durch ihre
Erfahrungen im arkonidischen Herrschaftsraum und ihr Aufwachsen in den
Maschinenräumen der vagabundierenden Schiffe der Springersippe
Xolokakkel (an Bord der Xolokakkel XII - ich verkneife mir hierzu das
offensichtliche Zitat aus PERRY RHODAN 296) gegen körperliche Gefahren
abgehärtet war und in Straßenkampf und Verstecken ungeahnte Fähigkeiten
hatte. Bille
entschloss sich für einen Haluter (eigentlich eine Haluterin, aber da
diese Wesen eingeschlechtlich sind, macht die Unterscheidung keinen Sinn
- um aber die Emanzipation der Frauen voranzutreiben »seufz!« nannten
wir sie brav den ganzen Abend »die Haluterin«, obwohl das biologisch
inkorrekt war), die in ihrem Leben noch nie gekämpft oder auch nur
Taktik trainiert hatte. Der
Kampf verlief dann - da wir uns in die neuen Regeln erst einarbeiten
mussten - relativ langwierig. Torben und Erik sprangen auf Billes
Haluterin und begannen, ihren Körper mit allen Möglichkeiten zu
bearbeiten. Dabei errang Torben einmal bei einem Treffer einen außerordentlichen
Erfolg (er würfelte eine 6 auf seinem sechsseitigen Würfel) und konnte
drei sechsseitige Würfel Schaden machen. Er würfelte eine 17, wodurch
seine Kampffähigkeitenlernwerttabelle beim nächsten Lernen um eine
Spalte nach rechts verrückte. Eriks gewürfelte 3 (bei drei
sechsseitigen Würfeln!) erhöhte durch die Zerrung der Sehnen der
rechten Hand einen Malus von 2 für seine nächste ärztliche
Untersuchung im jährlichen Check-Up und ein sehr unangenehmes +7 für
spätere Lebensversicherungs-Beantragungs-Würfe (wobei er sein
Dokumente fälschen-Talent natürlich beim Beantragen der
Lebensversicherung weiter voll draufrechnen kann, wenn er mit der
unverletzten Hand schreibt). Nach
diversen Angriffen und den damit verbundenen Würfen entschloss sich
Bille, die sie beim Gedichte aufsagen störenden Humanoiden mit einer
ausholenden Handbewegung von Arm und Hand Nummer 3 (unten rechts) aus
dem Weg zu wischen. Dabei machte sie einen Putzeimer voll mit 300
Sechsseitern Schaden ( Haluter-Schadenstabelle, dritte Spalte, sechste
Reihe, samt Bonus für repressionsfreie Erziehung). Wir stürzten den
mit Würfeln gefüllten Putzeimer um. Nach Auszählen der Schadenswürfel
kamen wir auf einen eher durchschnittlichen Schaden von 1098
Schadenspunkten. Erik
wurde atomisiert, bei Torben hätte es nach dem Treffer noch eine
Wahrscheinlichkeit gegeben, dass man mit einem Elektronenmikroskop Stücke
von ihm auf dem Boden des 800 Meter entfernten Baldar Rycek-Boulevard
(siehe PERRY RHODAN 883) hätte finden können. Der
Kampf hatte für den Haluter keine Folgen, wobei wir uns entschlossen,
die optionale Kleidungsverschmutzungsregel nach Nahkampf nicht zu
verwenden, da wir uns nach Analyse der erklärenden Diagramme darauf
geeinigt hatten, dass der halutische Schlag ein »weg-vom-Körper-Schlag«
war und daher eine Schmutzwahrscheinlichkeit halbiert worden wäre. Wir
fanden aber keine Erklärung, ob halbe Punkte auf- oder abgerundet
werden (nebenbei die einzige Regellücke, die wir fanden), entschlossen
uns aber, dann die Regeln wegen ihrer unklaren Definition nicht zu
verwenden. Wir
gönnten uns ein Stück der inzwischen fertigen Pizza, dann machten wir
uns an die Fernkampfregeln. Aus dem Nahkampf hatten wir gelernt, dass
der Haluter den beiden anderen körperlich so weit überlegen war, dass
auch ein Fernkampf ohne Hilfe für die beiden Humanoiden sehr langweilig
verlaufen würde. Also versuchten wir, wenigstens die Körperpanzerung
des Haluters vor dem Wettkampf mit Pfeil und Bogen zu reduzieren, damit
Erik und Torben eine Chance hatten. Erst
setzten wir den Haluter ohne Raumanzug achtundvierzig Tage der Korona
eines blauen Riesen aus. Während der letzten zwei Tage wurde außerdem
seine Körperpanzerung durch 1024 Baalol-Priester parapsychisch
aufgeweicht und Oberkörper und Gesicht mit den Geschützen von 26
larischen SVE-Raumern beschossen. Danach standen die Chancen, was die
Verteidigung betrifft, ungefähr gleich, da Bille erklärt hatte, dass
sie auf ihre vier Pfeil-mit-Händen-Abfangwürfe pro Schuss durch
Selbsthypnose und Meditation verzichten würde. Die
beiden Humanoiden begannen auch sofort mit einem Stakkato von Pfeilschüssen
auf den Haluter, der - damit er nicht ausweichen konnte - bis zur Hüfte
in Terkonitstahl eingegossen im Licht von drei Scheinwerfern
bewegungslos stand, während die zwei Angreifer - unter dem Schutz der
Dunkelheit und der um den Haluter herum ertönenden dröhnenden
Filmmusik von »Flash Gordon« - für ihn fast unortbar waren. Außerdem
hatten nur die beiden Humanoiden fertige Bogen und Pfeile, während der
Haluter mit einem auf dem Rücken gebundenen Handlungsarm sich seine
Waffe erst aus Stöcken, einer Nagelfeile, einem Hanfseil, vier
Essiggurken und der Plastikkugel eines Deorollers selbst basteln musste. Erik
und Torben konnten jeder insgesamt 26 Mal schießen, bevor die
halutische Waffe fertig war. Die Schadensabwicklung der beiden Schüsse
von Bille, die dank ihrer halutischen Bonuspunkte und des Stärkebonus
ihre Mitspieler mit jeweils einem Pfeilschuss in Gehacktes verwandelte,
forderte wieder den Einsatz des Putzeimers. Einmal warf sie deutlich
unter Durchschnitt, so dass Torben mit seinen 678 Trefferpunkten beinahe
überlebt hätte, wenn nicht Torso, Oberkörper und beide Arme durch den
Fahrtwind des Pfeiles zerrissen worden wären. Erik hatte das Pech, dass
zusätzlich zum Schaden von (ohne Bonus!) 1317 Trefferpunkten auch die
Drehbewegung des Pfeilschaftes (ausgelöst durch ein vorsichtiges
Bewegen des halutischen Unterarms während des Abschießens) den Pfeil
in ein Dum-Dum-Geschoss verwandelt hatte, der ihn atomisierte. Bille
wurde von 51 Pfeilen der 52 Schüsse getroffen (bei einem Schuss hatte
Torben so schlecht gewürfelt, dass der Pfeil ... aber das ist eine
andere Geschichte, die er selbst erzählen soll). Ein Pfeil hatte durch
Seitenwind, glücklichen Aufprall, göttliche Fügung und den Einsatz
aller PSI- und Glückswürfel von Torben genug Schaden angerichtet, um
die restliche Körperpanzerung zu durchschlagen. Wir
benutzten dann die optionale Kopf-Treffer-Lokalisationstabelle Nummer 9,
um herauszufinden, ob der Pfeil wichtige Teile verletzt hatte oder für
den weiteren Kampf ohne Folgen blieb (von der »Blut-läuft-nach-Kopftreffer-in-Auge-und-minimiert-Sicht-Regel«
mal abgesehen, die zum Glück für Spiele vor der Handlung von PR 900
nur optional ist). Wir waren uns - trotz der eindeutigen Erklärung der
Lokalisationsebenen und der Pfeileindringen-Formel (wir mussten nur noch
einmal mit dem Putzeimer würfeln) - nicht ganz einig, wo der Pfeil
getroffen hatte. Laut Kopf-Treffer-Lokalisationstabelle 9 war er
irgendwo zwischen drittem Auge (optional, Zwang für Haluter), Zeitauge
(optional, siehe Haluter-Seitenzweige), Extrasinn (nur bei Arkoniden und
Arkoniden-ähnlichen »siehe den Castor-Artikel » Arkoniden und
Arkoniden-ähnliche« im Regelwerk-Anhang, S. 3, 9, 28-312 und 644 ff.),
PSI-Blase, Zeut-Blase, Planhirn, Zyklopenauge, Stielauge, Handlungshirn,
Hirni und Ohrstengel ein- und irgendwo zwischen Hinterauge, PWE-Spürer,
Haaransatz und Implantatansatz 23 wieder ausgetreten. Der
Abend endete nicht harmonisch. Wir stritten uns bis kurz nach 1.00 Uhr,
dann mussten Erik und ich heim. Da ich mich weigerte, ihn nach seinen
Aussagen über die Lokalisation des Extrasinns noch im Auto mitzunehmen,
musste er noch ein Taxi suchen. Wie er heimgekommen ist, war mir dann
auch egal. So was! Abschließend
kann ich sagen, dass das neue PERRY RHODAN-Rollenspiel die Wünsche der
Fans völlig erfüllen wird.
|
PR-Kolumnen
Inhalt
|