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Hallo
Salamander,
da stirbt doch vor einigen Wochen ein alter Freund von mir. Es ist schon
eigenartig, dass wir uns 42 Jahre lang kannten … 42, die Antwort auf
alle Fragen. Gespenstisch ist es dann, wenn ich in seinem Nachlass
aufräumen soll. Nach so vielen gemeinsamen Jahren findet man immer
wieder Dinge bei ihm, die einen an sich selbst erinnern. Gemeinsame
Einkäufe, Geschenke, identische Interessen, so etwas führt eben dazu,
dass man ähnliche Dinge kauft, tauscht, leiht und so weiter.
Ein Band, der mich im Regal interessiert hatte, war aus irgendwelchen
Gründen „Mysteries of the Worm“ von Robert Bloch. Frühe Kurzgeschichten im
Universum von Cthulhu, der großen Lovecraft-Schöpfung zum kosmischen
Horror. Da das Haus voll mit Dingen war, die weg mussten, waren die
Verwandten froh, wenn man einiges mitnahm. Also schlug ich bei dem Bloch
zu.
Zuhause blätterte ich dann drin und stellte überrascht fest, dass ich
selbst den Preis hinten reingeschrieben hatte. Also hatte mein Freund das
Buch bei mir im Laden gekauft, als ich vor fast 30 Jahren mal
Geschäftsführer eines Rollenspiel-Ladens war („Alpha Centauri“ mit Namen,
auch schon verjährt).
Jetzt habe ich es wieder zurück, ein Kreis schließt sich, so wie das
Geheimnis jenes Wurms, der sich wohl in den eigenen Schwanz beißt. Es gibt
Geschichten, die ich mich zu erfinden nicht trauen würde.
Dein Homo Magi
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