Homo Magi 

Leslie Fish

23.11.2025

 

 

 

Leslie Fish Cold Iron 

Hallo Salamander,

als ich vor vielen Jahren meine Musikcassetten-Sammlung digitalisieren ließ, habe ich viel entsorgt. Zusammenschnitte aus dem Radio, Mitschnitte von Hörspielen, aber auch viele „Filk“-Sammlungen, die ich an ein Archiv verschenkt habe.

Filk? Was ist das? Ich sage mal freundlich: Nerd-Musik. Die englische Wikipedia ist da netter:

Filk music is a musical culture, genre, and community tied to science fiction, fantasy, and horror fandom and a type of fan labor. The genre has existed since the early 1950s and been played primarily since the mid-1970s. The genre has a niche but faithful popularity in the underground.[1]

Also, ich hatte da einen ganzen Stapel MCs von. Aber die wenigsten habe ich digitalisiert – damals war es eine Kostenfrage, aber auch (so etwas gab es mal) ein Speicherplatzproblem.

Leslie Fish hat es mit vier Werken in meine Sammlung geschafft. Beeindruckt hat mich damals wie heute „Cold Iron“, eine Umsetzung von Rudyard Kipling-Texten in Musik. „The Thousandth Man“ habe ich gefühlt einhunderttausend Mal gehört. Ihr „Banned from Argo“ (der Beitrag zu einer „Star Trek“-Filk-Sammlung namens „Border Patrol“) ist unfassbar lustig und fasst den Geist von „Star Trek“ auf eine Art und Weise zusammen, die das Ziel eindeutig trifft, ohne für jeden passend zu sein. Humorvoll, sprachlich großartig, sehr gut vorgetragen.

Leslie Fish starb vorgestern[2], wie mir ein alter Freund mitteilte. Ein Grund mehr, nachher mal wieder „Cold Iron“ durchzuhören.

Gute Reise, Leslie!

 


 

 

 

 

 


 

 

 


[

 


 

Kolumnen

vorherige

nächste

Mail an Homo Magi

Inhalt

Beiträge des Teams:

RezensionenMär & Satire
Essais
Sachartikel
Krimi
Nachrufe
Bücherbriefe
PR-Kolumnen
Lyrik