homomagi.de/prkolumnen Tausend Jahre "Das galaktische Rätsel" 6. Teil |
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DiversesDie Bürokratie der Ferronen ist legendär[1] und wird von anderen Völkern gefürchtet. Terranische Komiker haben diese „Besonderheit“ der ferronischen Kultur in allen Medien so hervorgehoben, dass die ferronische Bürokratie inzwischen zu einer Art „Markenzeichen“ des Systems geworden ist. Es zeichnet sich jedoch ab, dass diese Bürokratie auch berufliche Möglichkeiten für Ferronen öffnet – z.B. im Bereich der Verwaltung und Lagerhaltung.[2] Die ferronische Zeiteinteilung war sehr kompliziert.[3] Sie wurde schon in den 1980ern für die Raumfahrt und den Handel mit anderen Welten durch die Standardzeit ersetzt. Über die ferronischen Sprachen, deren Hauptsprache „Ferrol“ genannt wird[4], ist wenig bekannt. Es ist jedoch davon auszugehen, dass die meisten Ferronen Interkosmo als erste Fremdsprache lernen.[5] Viele Verlage unterhalten auf Ferrol Zweigstellen, da die Ferronen als Vielleser bekannt sind.[6] Auch über die Kultur (Musik, Literatur etc.) der Ferronen wissen wir fast nichts. Nur der ferronische Gruppentanz scheint eine gewisse Verbreitung gefunden zu haben.[7] Bekannt sind auch die ferronischen Holzreliefs und Aquarelle.[7a] Die Ferronen haben viele Mythen über Wanderer und den unsterblichen ES. ”Flüchtig kamen ihm die Legenden der Ferronen in den Sinn, von der Rückkehr ihrer alten, unsterblichen Götter auf den Planeten der Erwählten.”[8] Von Thort zu Thort werden Geschichten und Legenden über „Wesen, die länger als die Sonne leben“ weitergegeben.[9] Über die Religion der Ferronen ist wenig bekannt. Die meisten Ferronen scheinen die Sonne zu verehren.[10] Nur eine Sekte ist namentlich bekannt, die Ssemuhin. Sie glauben, dass sich ein Mensch nach seinem Tod für seine Taten vor einem Gremium von Geistern verantworten muss. Sie verpflichten ihre Mitglieder zur Keuschheit. Zusätzlich hat die Sekte einen wirtschaftlichen Aspekt, da sich dort einflussreiche Manager versammeln.[11] Die für das Jahr 3438 auf Ferrol geschilderten Glaubensgemeinschaften – die „Gesellschaft für Erneuerung und Körperwechsel“ sowie die „Christliche Gemeinde Wega“ – scheinen mehrheitlich aus Terranern zu bestehen.[12]
4. Das Wega-SystemDie Wega, von den Lemurern Tanos genannt, ist ein blau-weißer Riesenstern; der Hauptstern im Sternbild der Leier.[13] Im Rahmen der Ereignisse um die Suche nach der Unsterblichkeit wurde die Wega kurzzeitig zu einem pulsierenden Stern, der Vorstufe einer Nova.[14] Dieser Effekt wurde rückgängig gemacht, nachdem Perry Rhodan das Rätsel der Unsterblichkeit gelöst hatte. Die Wega hat noch 42 Planeten; der „fehlende“ 43. Planet, Ambur genannt, wurde vor weniger als 10.000 Jahren in den Kunstplaneten Wanderer verwandelt.[15] „ES transportierte Ambur zehntausend Jahre zurück in die Vergangenheit (...). Die Planetenhälfte der Superintelligenz bezog eine Position zwischen dem neunten und zehnten Planeten. Hier, in der kosmischen Nachbarschaft des Solsystems, wollte ES den Grundstein für ein galaktisches Rätsel legen, mit dem Perry Rhodan einmal konfrontiert werden sollte.“[16] Die Ferronen hatten kurzzeitig Kontakt mit den Unsterblichen. „Wir kannten damals noch keine Raumfahrt und standen erst am Beginn unserer Geschichte. Aber wir wussten, dass wir nicht allein im Universum waren. Denn wir erhielten Besuch aus dem Weltraum. Zuerst landete eine riesige Kugel bei uns, aber die Überlieferung ging verloren. Wir wissen heute nicht mehr, was eigentlich geschah. Die Fremden verließen uns wieder und kehrten auch nie mehr zurück. Das muß vor zehn oder zwölf Jahrtausenden [von 1975 aus, HR] gewesen sein. Wir vermuten, dass einige unserer Götter die ersten Besucher aus dem Raum zum Vorbild hatten. (...) Dann erfolgte der zweite Besuch. (...) Er unterschied sich in mehreren Einzelheiten vom ersten. Das Wichtigste dürfte sein, dass die Besucher nicht freiwillig kamen, sondern auf Ferrol notlandeten. Dadurch entstand zwangsläufig ein Kontakt, der vielleicht nicht einmal vorgesehen war. Das Schiff der Fremden, ein riesiger Zylinder, zerschellte in den Gebirgen der Sichas und verglühte, nachdem die Reisenden es verlassen hatten. Fast alle Insassen wurden gerettet. Unsere Vorfahren, die sie anfänglich für jene damals gelandeten Götter hielten, nahmen sie gastfreundlich auf und brachten ihnen später die erbetenen Rohmaterialien, mit denen sie geheimnisvolle Geräte bauten, die ihnen die Rückkehr in die Heimat ermöglichen sollten. Sie vermuten richtig, wenn sie meinen, dass es sich dabei um Materietransmitter handelte. (...) Die Fremden stammten aus unserem System und kamen von einem Planeten, der jenseits von Rofus seine Bahn um Wega zieht. Es muss also der zehnte Planet gewesen sein. Sie standen am Beginn der Raumfahrt, und dies war eine ihr ersten größeren Expeditionen.“[17] Eine andere – akkuratere – Deutung gruppiert die Reihenfolge der Landungen um. Als nämlich der Arkonide Kerlon mit seinem Schiff landet, erzählt man ihm von einer ersten Landung von „Göttern“ auf Ferrol. Diese „Götter“ haben die Materietransmitter hinterlassen.[18] Eine andere These behauptet, dass die arkonidische Landung die dritte Landung von Fremdwesen im Wega-System gewesen sei; nur sei diese Landung in Vergessenheit geraten.[19] Das Wega-System ist 27 Lichtjahre von Sol entfernt; es war das erste Sonnensystem, das von Terranern angeflogen worden ist. Auch die Arkoniden haben, als sie ca. 12.000 Jahre vor den Terranern die Wega angeflogen haben, das Wega-System untersucht. Doch sind die Daten aus diesem Besuch nie in den allgemeinen arkonidischen Datenbestand übernommen worden.[20] Das Wega-System ist für den Handel hochinteressant, viele Handelsrouten führen nicht direkt nach Terra, sondern transportieren erst Rohstoffe ins Wega-System, wo sie dann weiterverarbeitet und nach Terra transportiert werden.[21] Auch werden hier Rohstoffe gefördert und weiterverarbeitet.[22] Außerdem darf man nicht vergessen, dass die Ferronen der erste „außerirdische“ Handelspartner der Menschen waren! Zwischen dem Wega- und dem Sol-System gibt es einen regelmäßigen Linienverkehr mit den Schiffen der sogenannten „Wega-Kooperation“, einem Firmenverbund.[23] Im 23. Jahrhundert wird auch ein Teil des Personenverkehrs in das Sol-System durch das Wega-System abgewickelt.[24] Ebenso gibt es im 25. Jahrhundert mindestens eine Großtransmitterstrecke, die aus dem System hinaus führt.[25] Menschen können auf den Planeten leben, die auch für Ferronen geeignet sind. Nur die hohe Temperatur und die UV-Strahlung dürften ihnen zu schaffen zu machen. Auf Ferrol sollte man z.B. nie ohne Kopfbedeckung im Freien unterwegs sein![26] Im Jahre 1981 ist im Wega-System kurzzeitig ein 43. Planet aufgetaucht. Doch handelte es sich hierbei nicht um Ambur/Wanderer, sondern um die ”Phantom-Station” der Transmig-Rassen.[27] Diese Station verschwand, ohne dass zu vielen Beobachtern der Besuch aufgefallen wäre. [1] PR 13, S. 42 f. und PR 2091, S. 8 f. Ferronen erklären die Bürokratie gerne durch den Konkurrenzkampf der Stämme (vgl. Borsch, S. 78). [2] So hat die BASIS später einen ferronischen Verantwortlichen für die Ersatzteilversorgung (PR 1650, S. 35). [3] PR 13, S. 33 [4] PR-Taschenbuch 126, S. 17 [5] Auch scheint es viele Übersetzungen durch Ferronen in das Interkosmo zu geben. Anders ist dieses Zitat nicht zu erklären: „Soweit sie Terraner waren und die Stimme halten konnte, stimmten sie ‚Stille Nacht, heilige Nacht‘ in der Interkosmo-Übersetzung des Ferronen Talokash an.“ (PR-Taschenbuch 352, S. 150). [6] Dies folgere ich aus den Angaben zu „Leicht lernbare Lügen: Statistik für Jedermann“, Falsett Inc., Terra, Ferrol und Shand’ong, 4. Auflage 2804 (Atlan 125, S. 14). [7] Ich schließe dies aus der Erwähnung eines Trivideokubus mit einer ferronischen Tanzgruppe im Jahre 2408 (Atlan 32, S. 13). [7a] PR 2295, S. 9 [8] PR-Taschenbuch 346, S. 40 [9] PR 12, S. 25. Der Thort fungiert „quasi als Hüter des Galaktischen Rätsels“ (Borsch, S. 55). [10] Dies folgernd nach Borsch, S. 61. [11] PR-Taschenbuch 126, S. 134 f. [12] PR 492, S. 34. Zum Hintergrund dieser Episode siehe Kasper „Herr Voltz, wie haben Sie das gemacht?“ [13] PR 10, S. 36. Der Name Tanos wird erst nach der Zeitreise der CREST bekannt (vgl. PR 270, passim). [14] PR 19, S. 11 [15] „‘Sagen Sie, Marshall, erhielten Sie einen Hinweis, wo diese Wesen beheimatet sind, die länger als die Sonne leben?‘ ‚Im Wega-System‘, erwiderte Marshall (...). ‚Wenigstens waren sie das vor einigen Jahrtausenden, als die Ferronen noch Verbindung mit ihnen hatten.“ (PR 12, S. 25 f.) Kritisch ist weiterhin die Frage, warum die Besatzung der CREST bei ihrem Zeitsprung in die Vergangenheit Ambur nicht vorfand … (vgl. PR 272, S. 17). [16] PR 1000, S. 35 [17] PR 12, S. 45. Der Text befindet sich – in wenigen Nuancen verändert – in PR 2048, S. 48. [18] PR 15, S. 20 [19] PR 15, S. 21 [20] PR 10, S. 25 f. und 29 f. [21] ”Eine der meistbefahrenen Routen führte vom USEP-Sektor zum Wega-System, auf dessen Welt ‚Rofus‘ im Laufe der Jahrhunderte die Industrie sich massiert hatte (...).” (PR-Taschenbuch 150, S. 14) Laut PR-Taschenbuch 204, S. 12 f. wird im 36. Jahrhundert die Transportroute Ferrol-Olymp seit über sechshundert Jahren für den Cerrolith-Transport eingesetzt. Vgl. allgemein auch PR-Taschenbuch 15, S. 7. Auch der Handel mit dem „in der Nähe der Wega gelegenen Kolonialplaneten Pyros II“ (Thiesen „Zeitraffer 2“, S. 129) läuft wohl über das Wega-System. 2408 gibt es für den Start von der Erde aus eigene Automatikkurse mit Namen wie „Leitstrahl WEGA-3203-HF“ (Atlan 25, S. 8). [22] Folgernd nach Atlan 300, S. 9 und 13. „Wega-Sektor“ wird hier als Wega-System verstanden. [23] Diese Angaben wurden aus PR 656, S. 48 f. konstruiert. Felton Bracke stellt sich 3442 so vor: „Ich war früher Zweiter Pilot eines Frachters zwischen Wega und Sol.“ (PR 551, S. 7). Das spricht für regelmäßige Frachtlinien zwischen beiden Systemen. [24] Vgl. PR-TB 206, S. 7, in der eine Reihe nach Salita IV via das Wega-System beschrieben wird. [25] Atlan 26, S. 13 f. [26] PR 14, S. 4 [27] PR-Taschenbuch 16, S. 23, S. 29 und S. 49
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