Homo Magi Gegendertes Zaubern 25.05.2025 |
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Hallo Salamander,
manchmal fragt
man sich, was mit der Welt los ist, wenn man die Zeitung liest. Aktuell
war das dann diese Meldung (wenn auch online, nicht gedruckt):
Erste Professur
für „Gender-Gerechtigkeit in der angewandten Mathematik“ – für 450.000
Euro Staatsförderung
Die Hochschule
Bielefeld hat eine Professur für „Gender-Gerechtigkeit in der Angewandten
Mathematik“ ausgeschrieben. Die Forschung soll dazu dienen,
„geschlechterspezifische Verzerrungen in Algorithmen“ zu reduzieren.[1]
Ich glaube, ich
fand sogar einen älteren, erklärenden Text dazu:
(…)
Dr. Nicola
Oswald forscht zu Vielfalt und Geschlechtergerechtigkeit in der
Mathematik.
Nicola Oswald
ist Studienrätin im Hochschuldienst an der Universität Wuppertal und
beschäftigt sich neben ihrem Arbeitsschwerpunkt Zahlentheorie seit
mehreren Jahren intensiv mit Gender und Diversity in der Mathematik – ein
Bereich, der in Deutschland bislang kaum erforscht ist. Dabei wird im
Gespräch schnell klar, dass Geschlechtszuschreibungen an vielen Stellen
eine Rolle spielen. Klar, logisch, rational – Männer können gut mit
Zahlen; Frauen werden Lehrerin, das sind gängige Stereotype. „In der
Gesellschaft hat Mathematik ein überwiegend männliches Image“, fasst
Nicola Oswald zusammen. Und auch die Fachkultur an den Hochschulen sei
nicht objektiv und chancengleich.
(…)
Und sie soll
Erkenntnisse für die Hochschuldidaktik bringen, um die Lehre gender- und
diversitätsgerechter zu machen. Keine Talente zu verlieren, auch darum
geht es, sagt Nicola Oswald. „Frauen, die sich für ein Mathe-Studium
entscheiden, bringen in der Regel Spaß, Motivation und Begabung mit.“ Was
hält sie am Ende vom akademischen Weg ab? Wie kommt es zu der „leaky
pipeline“, wie das Phänomen auch bezeichnet wird? Diesen Fragen auf den
Grund zu gehen, ist für die Gastprofessorin ein Herzensanliegen geworden.
Mit ihrer Kollegin Lara Gildehaus von der Universität Paderborn untersucht
sie konkret den Umgang und die Kultur in der Mathematik. Wie
genderkompetent sind Lehrende? Wie verhalten sich Professor*innen? Was für
eine Sprache wird verwendet? Wie ist die Atmosphäre in Sprechstunden?
Untersuchungen in den USA und Großbritannien geben Hinweise darauf, dass
solche weichen Faktoren Einfluss auf Frauen haben und sie sich in einem
männlich dominierten Umfeld weniger zugehörig fühlen. „Das gilt auch für
andere Randgruppen“, sagt Oswald. Gute Lehre heißt für sie, Vielfalt zu
berücksichtigen.[2]
Nach meinen
ersten Zweifeln (kann eine Naturwissenschaft in sich mehr sein als
objektiv) überlegte ich, wie es bei Magie aussieht.
Okay, in der
Fantasy ist mir immerhin eine (!) Geschichte erinnerlich, in der ein
Zauberer bei der Definition seines Zaubers Frauen vergaß, so dass die
Diebin die Zauber locker durchbricht.[3]
Aber weibliche Figuren in der Fantasy … ich bin mit Romanen groß geworden,
in denen die Identifikationsfiguren männlich waren. Das ist sicherlich ein
Faktor der Jugend-SF meiner Jugend (von Asimov über Clarke bis Heinlein),
sicherlich auch meiner Generation eigen (wie vielen Generationen vorher,
die Veränderung kam danach). Aber ist das schlecht? Ich weiß es nicht.
Aber in der
Magie, im Heidentum hat sich das in den letzten 30 Jahren deutlich
verändert. Es gibt sie kaum noch, die ungeduschten Magier, die
offensichtlich Sex gegen Wissen tauschen wollen. Als würde man über Sperma
Wissen weitergeben können … wenn man das so betrachtet, ist es nur noch
peinlich, nicht mal mehr lustig.
Unsere Texte
sind „gerechter“ geworden, das stimmt. Was das mit der Lesbarkeit macht,
ist ein anderes Thema. Ich verzichte auf hämische Beispiele, weil das dem
Thema nicht angemessen ist.
Zauber-Gerechtigkeit durch Gendern? Heidnische Gleichstellung durch
Sprachveränderung? Oft sind das nur Sprechblasen, weil wir das
gesellschaftliche Handeln, die Wirklichkeit nicht verändern. Hier ist die
Sprache oft Schutzwall, die so tut, als würde sich etwas ändern.
Jetzt ziehen die
ersten Firmen ihre Förderung für Frauen zurück, damit sie keine Nachteile
im Handel mit den USA haben.[4]
Da macht Sprache dann auch nix mehr wett.
Also müssen wir
weiter daran arbeiten, richtig zu handeln – das richtige Sprechen ist dann
Schritt 2, vermute ich.
Dein Homo Magi
[1]
https://apollo-news.net/erste-professur-fuer-gender-gerechtigkeit-in-der-angewandten-mathematik-fuer-450-000-euro-staatsfoerderung/
(07.06.2025)
[2]
https://aktuell.uni-bielefeld.de/2022/11/29/mehr-genderkompetenz-in-der-mathematik/
(07.06.2025)
[3] Ich erinnere düster C. L.
Moore als Autorin …
[4] Vgl.
www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/sap-frauenquote-100.html
(07.06.2025)
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