Hallo
Salamander,
wer hat
eigentlich zugelassen, dass „alles gut“ zur Standardantwort auf jede
Frage und jeden Hinweis wird?
Vor zehn Jahren
ist mir diese Phrase nicht in diesem Zusammenhang untergekommen, auch vor
fünf Jahren nicht, aber in den letzten 24 Monaten ist die Worthülse
virulent.
„Entschuldigung,
ich habe ihnen aus Versehen auf den Fuß getreten.“ „Alles gut.“
„Leider sind die
Mohrrüben aus. Darf ich ihnen etwas anderes anbieten?“ „Alles gut.“
„Ich kann nicht
mehr mit dir zusammenleben, ich ziehe aus, nehme die Kinder mit und ziehe
zu Klaus.“ „Alles gut.“
„Erdling! Wir
werden erst die großen Städte vernichten, dann die ganze Menschheit
ausrotten. Euer Planet wird zur Brutstätte für unsere Larven des Terrors!“
„Alles gut.“
Die Aussage ist
inhaltslos. Es ist eben NICHT alles gut in der Welt. Ganz im Gegenteil. In
Gegenden, wo man geglaubt hat, dass die Konflikte beigelegt sind, spielt
jeder (und ich meine wirklich: jeder) mit dem Feuer. Krieg in Europa,
Krieg in Nahost. Politikskandale in Deutschland, Firmenpleiten,
Arbeitslosigkeit … alles gut.
Wahrscheinlich
ist das der Auslöser für das Ansteigen der Verwendung dieser Worthülse. Es
ist eben NICHT alles gut und jedes geraunte „alles gut“ ist ein kleines
Zeichen des Widerstands, ein Erkennungssymbol für diejenigen, die auch um
die kommende Weltrevolution wissen.
Du glaubst mir
nicht? Alles gut.
Dein Homo Magi
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