Homo Magi - Teambeitrag

Within Temptation,
The Silent Force

CD (limitierte Ausgabe, Digipak), Gun/Supersonic, November 2004

Knapp vier Wochen nach dem ersten „Appetithappen“, der MCD „Stand my ground“, ist nun das Album „The Silent Force“ erschienen. Auf der limitierten Ausgabe der CD befinden sich dreizehn Tracks (davon zwei Bonustrack) und ein Multimedia-Track.

Im Gegensatz zum Vorgänger „Mother Earth“ entstand „The Silent Force“ an mehreren verschiedenen Orten in verschiedenen Ländern. So wurden etwa die Drums in Brüssel aufgenommen, der Gesang in Hilversum, die Orchestertracks in Moskau. Abgemischt wurde alles in zwei verschiedenen Studios in Schweden.

Within Temptation gingen die Produktion mit größter Sorgfalt an. Im „Sonic Seducer“ 11/04 beschrieb Band-Mitbegründer und Komponist Robert Westerholt die genaue Auswahl des Orchesters. Er verschickte mehrere Songs auf Band und ließ sich von mehreren Orchestern Probe-Arrangements anfertigen. In vielen Fällen entsprachen die Arrangements nicht seinen Vorstellungen; die Band wollte einen cineastischen Klang, während die meisten Orchester sehr der herkömmlichen klassischen Musik verhaftet waren und entsprechend agierten. Den Zuschlag erhielten letzten Endes „ego works“ aus Moskau.

Bereits im Intro der CD (so der Name des ersten Tracks) präsentiert sich ein neues Bandmitglied: Keyboarder Martijn Spierenburg, den Robert Westerholt bereits aus der gemeinsamen Zeit mit der Metalband „The Circle“ kannte, eine Band, deren Sound übrigens bereits sehr dem heutigen Sound von „Within Temptation“ glich. Martijn Spierenburg komponierte auch einige der Songs von“ The Silent Earth“ mit. Die Texte jedoch sind alle das Gemeinschaftswerk von Sängerin Sharon den Adel und Robert Westerholt, wobei die Lyrics zu „It’s The Fear“ von Sharon den Adel alleine stammen.

Als erster außergewöhnlicher Song erweist sich „See Who I Am“, ein Lied voller Hoffnung, das gleichzeitig die Eigenverantwortung betont im Refrain: „Reach for my hand/let’s show them that we can/free our minds and find a way/the world is in our hands/this is not the end

Die Orchesterpassagen werden der oben formulierten Anforderung „cineastisch“ voll und ganz gerecht, und auch Sharon den Adel läuft zu ganz großer Form auf.

Im Vergleich zu „See Who I Am“ ist „Jillian (I’d give my heart)“ eher ruhig, außer im Refrain, in dem wieder das Orchester in den Vordergrund kommt. Direkt darauf folgt die CD-Version von „Stand my Ground“, die meinem Empfinden nach noch etwas bombastischer geraten ist als auf der MCD.

„Pale“ beginnt mit Flötenklängen und Gongs, und lässt den Hörer nach vier recht „cineastischen“ Songs ein wenig zur Ruhe kommen. Weitere herausragende Songs sind „Aquarius“, „A Dangerous Mind“ und „A Dangerous Mind“. Besonders „Aquarius“ lebt erneut von der Stimme von Sharon den Adel, wie auch der „Swan Song“, während „A Dangerous Mind“ die Gitarren gut zur Geltung kommen lässt.

Die Multimediatracks sind recht kurz. Als erstes ist das Video von „Stand My Ground“ zu sehen, über das wir bereits berichteten. Direkt danach folgt „Behind the Scenes“; ein kurzes Video, das die verschiedenen Orte zeigt, an denen die Teile der Musik eingespielt wurden (Brüssel, Moskau...). Danach folgt eine kleine Gallerie und ein paar Bildschirmschoner. Alles im allen ist der Multimediatrack nicht schlecht.

Last not least ein paar Worte über die Covergestaltung. Im Gegensatz zum direkten Vorgängeralbum „Mother Earth“ sowie den MCDs „Running up that hill“ und „Stand my ground“; die alle in warmen „lebendigen“ Farben (grün bzw. rot) gehalten sind, dominieren im Artwork von „The Silent Force“ dunkle Blautöne, wodurch das Album recht „kalt“ und teilweise auch etwas düster wirkt. Auffallend ist auch, dass bei den Danksagungen Robert und Sharon neben diversen Verwandten und Freunden auch die Fantasy-Autoren Katharine Kerr, Robin Hobb, George R.R. Martin, Margaret Weis und Tracy Hickman berücksichtigen „for inspiring us“.

„The Silent Force“ ist die logische Fortsetzung von „Mother Earth“. Der Sound wirkt in den meisten Songs ausgereifter und professioneller. Man merkt deutlich, dass Within Temptation sehr viel Sorgfalt und Mühe in die Produktion gesteckt haben – Sorgfalt, die sich letzten Endes in besseren Arrangements niedergeschlagen und somit ausgezahlt hat. Musikalisch wurde das Ganze dadurch bombastischer und näherte sich vom Sound her der Wagner-Metal-Band Therion an. Sowohl die bessere Ausstattung als auch die beiden Bonustracks lohnen sich, so dass ich empfehle, doch zwei bis drei Euro mehr auszugeben und die „limitierte Ausgabe“ zu erwerben.

 Volkmar Kuhnle, November 2004

 Website von Within Temptation: http://www.within-temptation.com

bestellen bei amazon

 


 

 

 

       

 

 

Weitere Artikel über Within Temptation:

Mother Earth (CD)
Mother Earth (Video)
Ice Queen
Mother Earth Tour (DVD) 
Running Up That Hill
Stand my ground
Memories

Mail an Verfasser

Weitere Teambeiträge:
Rezensionen

Märchen und Satire
 
Essais
Sachartikel Nachrufe
Bücherbriefe
Perry Rhodan-Kolumnen    

Homo Magi Inhaltsverzeichnis

HomoMagi
Forum