Homo
Magi - Teambeitrag Within
Temptation, Black Symphony |
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Seit “The
Silent Force” setzen Within Temptation bei der Produktion ihrer CDs
Orchester ein. Sobald es aber an die Live-Umsetzung der Titel geht,
musste immer ein Kompromiss gefunden werden, sprich: die Klänge des
Orchesters kommen aus der Konserve. Die Mitnahme eines kompletten
Orchesters auf einer Tournee ist alleine aus logistischen Gründen ein
Ding der Unmöglichkeit. Dennoch träumten Within Temptation schon sehr
lange davon, einmal mit einem „echten“ Orchester aufzutreten. Am 7.
Februar 2008, zwölf Jahre nach Bandgründung, haben sie diesen Traum
verwirklicht. Für die Aufnahme
von „Black Symphony“ im Ahoy in Rotterdam wurde das Metropol Orchester
unter der Leitung von Jules Buckley engagiert. Doch damit nicht genug:
die „Schwarze Symphonie“ kann mit weiteren Gästen aufwarten. So sang
etwa Keith Caputo, Sänger der New Yorker Band „Life of Agony“, bei „What
Have You Done“ mit; er hatte bereits an der Studiofassung dieses Songs
mitgewirkt. Ein weiteres Duett mit einem Sänger fand statt beim Song
„The Other Half (Of Me)“; hier „growlte“George Oosthoek (ehemals
Orphanage) ins Mikrophon. Als besondere Überraschung jedoch trat Anneke
van Giersbergen auf, die ehemalige Frontfrau von The Gathering
(inzwischen hat sie mit „Agua de Annique“ ein eigenes Projekt am Start).
Bei „Black Symphony“ sang sie zusammen mit Sängerin Sharon den Adel das
Lied „Somewhere“. Bereits der
Anfang des Konzerts auf der ersten DVD zeigt eine Besonderheit. Dirigent
Jules Buckley hatte es sich nicht nehmen lassen, extra für das Konzert
ein siebenminütiges Orchester-Intro zu komponieren. Bei den letzten
Klängen der Ouvertüre erschienen Within Temptation auf der Bühne, als
letztes Sharon den Adel in einem roten Kleid mit der längsten Schleppe,
die ich je gesehen habe (ca. 10 m!). Als Opener diente „Jillian“ von der
„Silent Force“, das alle gut meisterten. In der Doku, die ich
anschließend sah, sprach Sharon den Adel davon, dass ihre Stimme belegt
gewesen wäre; während der Betrachtung des Konzerts hatte ich davon
nichts gemerkt. Als erster Höhepunkt des Konzerts, bei dem das Publikum
deutlich enthusiastischer reagierte als vorher, diente „The Cross“,
gefolgt vom oben erwähnten „What Have You Done“-Duett mit Keith Caputo.
An dieser Stelle begann der berühmte Funke langsam überzuspringen. Auch
„Somewhere“ kam sehr gut an. Bei „Our Solemn Hour“ war der Funke
vollends übergesprungen, Within Temptation wirkten deutlich gelöster,
was man allen Bandmitgliedern deutlich ansah. Das nun folgende Duett mit
George Oosthoek wurde vom Publikum enthusiastisch aufgenommen. Die Songs
danach, allen voran „The Promise“ und „Mother
Earth“, gehörten zu den Höhepunkten des Konzerts. Bei „Ice Queen“
gelang es Sharon den Adel sogar, das Publikum zum Mitsingen zu
animieren. Am Ende, als die letzten Töne der „Eiskönigin“ verklungen
waren, ertönte minutenlanger Applaus. Erwähnenswert
sind auch noch die optischen Effekte durch eine riesige Videoleinwand
hinter dem Orchester sowie die Pyros. Bei „Ice Queen“ gab es anstelle
von Schnee einen minutenlangen Konfettiregen. Die Kameraführung beim
Konzert insgesamt ist gut gelungen, der Klang hervorragend. Auf der DVD 1
befinden sich außerdem noch einige Dokumentationen über die Vor- und
Nachbereitungen des Konzerts. Dabei wird unter anderem der gigantische
technische Aufwand deutlich, der für diese Aufnahme erforderlich war. Da
jedes Instrument des Orchesters einzeln aufgezeichnet werden musste,
waren mehrere (!) Mischpulte und Tontechniker im Einsatz.
Bandmitbegründer und Gitarrist Robert Westerholt, der die meisten Lieder
komponiert hat, sprach von dem besonderen Gefühl, die eigenen Songs von
einem Orchester intoniert zu hören. Um besagte Lieder für das Konzert zu
arrangieren, waren insgesamt vier (!) Arrangeure im Einsatz, da die Zeit
recht knapp war. Ein besonderer Stress bestand in der Tatsache, dass es
nur ein Konzert gab; im Gegensatz zu Studioaufnahmen war es also nicht
möglich, misslungene Stücke zu wiederholen. Trotzdem hat alles
hervorragend geklappt. Auf der zweiten
DVD; die nur in der limitierten Ausgabe enthalten ist, befindet sich ein
zweites komplettes Konzert, das im November 2007 im Beursgebouw
(Eindhoven) aufgenommen worden war. Dieses Konzert ist vor allem als
Vergleich interessant, da hier natürlich kein Orchester mitwirkt und die
Effekte wesentlich geringer ausfallen. Dazu kommen noch vier Musikvideos
und zwei „Making Ofs“ der Videos. Besonders gefiel mir aber die
Dokumentation „World Tour Impressions“. Sie zeigt Within Temptation
unterwegs in den USA, Kanada, Rumänien, Japan, Kolumbien, Mexico und
Paris. Aufnahmen einiger Preisverleihungen runden die DVD ab. Das gesamte
„Black Symphony“-Konzert ist außerdem zum Anhören auf zwei CDs beigefügt
– sehr praktisch, falls man zum Beispiel die Songs im Auto genießen will
und dort keinen DVD-Player eingebaut hat. Ingesamt dürfte
„Black Symphony“ einen der Höhepunkte der Karriere von Within Temptation.
Sowohl optisch als auch akustisch sind die DVDs bzw. die CDs ein
Hochgenuß. Auch altbekannte Songs wie „Mother Earth“ erhalten durch das
Orchester eine neue Dimension. Aus meiner Sicht stellt „Black Symphony“
eins der absoluten Highlights des Jahres 2008 dar. Sehr empfehlenswert! Website von
Within Temptation:
http://www.within-temptation.com
Volkmar Kuhnle, Oktober 2008
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